C H A O S T H E O R I E - I N T E R T E K S T U A L I T Ä T | ||
|___CHAOSTHEORIE ___| Die Chaostheorie - eine mathematisch-physikalische Theorie zur Beschreibung der Systeme, die durch den Zufall und chaotische Strukturen bestimmt sind - macht klar, daß unsere Bemühungen, die Welt mit Definitionen zu erschließen, zum Scheitern verurteilt sind. Chaos bestimmt die Welt, und nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit verläuft nach Regeln. Unser Leben verbringen wir damit, die chaotischen Erscheinungen zu systematisieren und zu ordnen.
|___INTERTEKSTUALITÄT ___| Die moderne Literaturwissenschaft meint, daß es keine Texte gibt, die absolut originell und "neu" sind, sondern daß sie immer auf andere Texte verweisen - bewußt oder unbewußt. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen: Stoffen, Themen, Motiven, Figurentypen, impliziten und expliziten Zitaten, etc. So verknüpfen sich alle Texte der Welt in einen gigantischen Hypertext mit unendlich vielen Verlinkungen... Die moderne Kunst erkennt und akzepiert diese Tatsache und macht sie sehr oft zum Spiel, indem die bestehenden Werke beliebig zitiert, parodiert, die Konventionen vermischt, verändert werden.
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Gombrowicz verstand sehr gut den Zeitgeist und sprach in seinen Texten viele Themen an, die später zu wissenschaftlichen Theorien ausgebaut wurden. Hier nur zwei Auschnitte aus den Büchern Gombrowicz', die als Illustrationen zu modernen Theorien dienen können.
--------------- Gombrowicz lernte Borges in Argentinien kennen. Die Zusammenkunft diente als Vorlage für eine Szene im Trans-Atlantyk: Die Hauptfigur des Romans, polnischer Emigrant und Schriftsteller namens... Gombrowicz (sic!), trifft einen anerkannten, von Bewunderern umkreisten argentinischen Autor. Der Maestro trägt unzählige Papiere und Büchern bei sich, in die er ständig blickt, schmückt seinen Gedanken mit seltenen Zitaten und "tollte mit ihm dort herum, schon für sich selber allein, wie in Menschenleere. Und so in sich mit Papier und Gedanken herumkapriolierend, wurde er auf immer intelligentere Weise intelligent, und diese seine Intelligenz, durch sich selber multipliziert und über sich selber hingespreizt, wurde schon derart intelligent, daß Jesus Maria!" (TA/46f) Alle Bemühungen Gombrowiczs, eigene Gedanken zu äußern, quittiert der andere, indem er sie als Zitate aus anderen Autoren bestimmt. Ach, das gab es schon - und dies hat auch schon längst gegeben, dieses hat schon X gesagt und jenes verkündete Y bereits vor Jahren...
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